Der Laerdaltunnel, die „Punta Olímpica“ oder der Eiksundtunnel haben eine Gemeinsamkeit: Sie alle stellen Rekorde auf. Ein Blick in die außergewöhnlichsten Tunnel der Welt.
Sie sind meist dunkel, eng und teilweise furchteinflößend. Eine 2012 veröffentlichte DEKRA-Studie bestätigt: Fast jeder zweite Autofahrer fühlt sich in Tunneln beengt. Dennoch sind die Bauwerke unentbehrlich, um Gewässer oder Berge zu unterqueren. Darüber hinaus sind viele Röhren das Ergebnis hoher Baukunst. Die folgenden Tunnel zählen zu den außergewöhnlichsten Bauwerken ihrer Art.
Laerdaltunnel in Norwegen
Der Laerdaltunnel in Norwegen ist mit 24,51 Kilometern der längste Straßentunnel der Welt. Er verbindet die Orte Lærdal und Aurland und soll die Autobahnverbindung zwischen Oslo und Bergen schneller machen. Markante Besonderheiten des Tunnels: Die innovative Beleuchtung sowie die kurvige Streckenführung, die Autofahrer vor Ermüdung schützen soll. Außerdem verfügt der Tunnel über mehrere Halteplätze.
„Punta Olímpica“ in Peru
Den Rekord mit Blick auf die Höhe hält der peruanische Tunnel „Punta Olímpica“. Das Bauwerk liegt auf 4.738 Metern Höhe und verbindet die Täler Callejón de Conchucos und Callejón de Huaylas im Nordwesten der Anden. Die Bauzeit betrug knapp eineinhalb Jahre. Die Verwaltung der Region hofft, dass sich durch die bessere Anbindung die Lebensbedingungen der Bevölkerung verbessern.
Bei Stau im Tunnel: Auf keinen Fall wenden.
Die Bundesanstalt für Straßenwesen empfiehlt: Falls es zum Stau in einem Tunnel kommt, müssen Fahrzeughalter den Warnblinker einschalten und eine Rettungsgasse für Einsatzfahrzeuge bilden. Auf keinen Fall im Tunnel wenden oder rückwärts fahren. Bei längerem Stillstand sollten der Motor ausgeschaltet und die Rundfunk- oder Lautsprecherdurchsagen beachtet werden.
Alter Elbtunnel in Hamburg
Auch wenn es auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheint: Tunnel können außergewöhnlich schön sein. Einer davon ist der 426,5 Meter lange St. Pauli-Elbtunnel in Hamburg. Der quadratische Kuppelbau auf Seiten der Landungsbrücken wurde 1911 eröffnet und verbindet unter der Elbe hindurchführend die Landungsbrücken und das Hafengebiet in Steinwerder. Radfahrer und Fußgänger gelangen mithilfe von Fahrstühlen 24 Meter in die Tiefe. Auch Autofahrer können den Tunnel gegen eine Gebühr von zwei Euro nutzen. Hydraulisch betriebene Fahrkörbe befördern die Fahrzeuge nach unten. Heute ist der Alte Elbtunnel vor allem eine attraktive Sehenswürdigkeit.
Bei einem Unfall eine Notfallbucht ansteuern.
Im Falle eines Unfalls den Warnblinker einschalten, das Auto (wenn möglich) aus dem Tunnel heraus, in eine Notfallbucht oder so nah wie möglich an den rechten Fahrbahnrand steuern. Dann sollten Autofahrer den Motor ausstellen, die Warnweste anlegen und die Unfallstelle mit einem Warndreieck absichern. Danach die Rettungskräfte alarmieren und gegebenenfalls Erste Hilfe leisten.
Eiksundtunnel in Norwegen
Der 7,8 Kilometer lange Eiksundtunnel in Norwegen verläuft 287 Meter unter dem Meeresspiegel und ist damit der tiefste Straßentunnel der Welt. Die Inselkommunen Hareid, Ulstein, Sande und Herøy an der norwegischen Westküste werden durch den einröhrigen Tunnel mit dem Festland verbunden. Fertiggestellt wurde er 2008. Seit Juni 2014 können Autofahrer den Unterseetunnel ohne Bezahlung einer Maut passieren, da die Baukosten seitdem gedeckt sind.
Was tun bei einem Brand?
Kommt es im Tunnel zu einem Brand, fahren Autofahrer möglichst aus dem Tunnel, sonst stellen sie ihren Wagen am Fahrbahnrand ab und lösen den Feueralarm an einer Notrufstation aus. Wenn möglich, löschen Betroffene kleinere Brände mit den im Tunnel verfügbaren Mitteln. Andernfalls verlassen sie den Tunnel so schnell wie möglich über einen Notausgang. Den Zündschlüssel im Auto stecken lassen, damit Rettungskräfte das Fahrzeug steuern können.
A86-Duplex-Tunnel in Frankreich
Der A86-Duplex-Tunnel in Paris gilt als einer der sichersten Tunnel Europas. 2011 wurde das etwa zehn Kilometer lange Bauwerk für Autofahrer geöffnet. Die Besonderheit: Der Tunnel ist doppelstöckig. Statt wie in anderen größeren Tunneln nebeneinander, führt hier eine Fahrtrichtung oben entlang, die andere unten. Darüber hinaus erkennen intelligente Überwachungssysteme Unfälle. Im Notfall löscht der Tunnel auch selbstständig Feuer mit Wassernebel.
Sicherheitssysteme in längeren Tunneln
In Deutschland sind in Tunneln ab einer Länge von 400 Metern Notrufstationen in Abständen von maximal 150 Metern vorgeschrieben. Die damit verbundene Tunnelzentrale leitet im Notfall entsprechende Maßnahmen ein. Notausgänge befinden sich im Abstand von 300 Metern voneinander, entsprechende Schilder weisen den kürzesten Weg dorthin.
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