Ein Klick zwischen Leben und Tod

Philipp Zumhasch ist Hobby-Schauspieler. Seine unfreiwillige Doppelrolle: Er ist Verkehrsopfer und Hinterbliebener.

23. April 2020
9 Minuten

Interessante Menschen haben Interessen. So wie John Braasch. Darstellende Kunst, Tattoo-Kunst, Lebenskunst. Immer an seiner Seite – Philipp Zumhasch. Eine Person, die mehr ist als ein bester Freund. Jemand, den er „Ehemann“ nennt, mit dem er sich ein Dach, einen Job und gemeinsame Träume teilt. Mit dem er Gespräche führt, die mal locker mal philosophisch sind. Mit dem er jeden Tag verbringt, als wäre es der letzte. Bis er tatsächlich anbricht – dieser letzte Tag.

Es ist der 05. Mai 2017. Donnerstagnacht, 04:15 Uhr. Ballindamm 14. Gerade schließt die Szenebar „Ciu“. Den Zapfenstreich leiten die zuständigen Barkeeper John und Philipp ein. Beide sind betrunken, wollen nach Hause und bestellen ein Taxi. Nur wenige Momente später sammelt Fahrer Mehmet Yilmaz die beiden Barmänner vor dem Lokal ein. John und Philipp nehmen auf der Rückbank Platz. Doch die Schicksalsgemeinschaft soll nur wenige Sekunden halten. Ein letzter Moment zwischen besten Freunden.

Nach 200 Metern kommt der Wagen an der Kreuzung Ballindamm/Glockengießerwall zum Stehen. Dann wird alles schwarz. John ist sofort tot, nachdem ein 24 Jahre alter und stark alkoholisierter Fahrer mit einem gestohlenen Taxi in sie hinein raste. Aufprallgeschwindigkeit: 145 km/h. Entlang des Jungfernstieges gilt Tempo 50.

In guten wie in schlechten Tagen

Die Tage vor dem Unfall sind das pure Leben. „John hatte Karten für ein Konzert gewonnen. Wir hatten Spaß, wie immer“, erinnert sich Philipp. Doch dann endet der gemeinsame Lebensweg – der Schlusspunkt einer Freundschaft, die nur wenige Meter vom Unfallort entfernt ihren Anfang nahm. 

2010 lernen sie sich bei der Arbeit in einem Skateboard-Laden nahe der Binnenalster kennen, die amerikanische Jugendkultur boomt und die beiden Teenager sind auf Identitätssuche. Es sind wilde Partynächte, die ihre Spuren hinterlassen – auch auf ihrer Haut. Sie lassen sich ein Dreieck tätowieren, selbst gestaltet und auf ihren Beinen verewigt. Als John von mehreren Personen brutal zusammengeschlagen wird, ist Philipp in dieser Zeit seine mentale Stütze.

Er hat Menschen zusammengebracht. In seiner Gegenwart war jeder willkommen.

Freund über den Tod hinaus

Jetzt ist John nicht mehr da. Nach seinem Tod steht nicht nur Philipps Leben still. Eine ganze Stadt trauert. Denn John kannte sie alle: Die Draufgänger-Kids, die im Bus hinten sitzen. Genauso die Mauerblümchen oder muskelbepackte Typen, die er vom Thaiboxen kannte. Die Bar-Kollegen aus dem „Ciu“ und Freundinnen, die bei ihm Rat suchten.

Mittendrin in diesem sozialen Trubel ist Philipp das Auge des Sturms. Er sagt über John: „Er hat Menschen zusammengebracht. In seiner Gegenwart war jeder willkommen, deshalb war auch halb Hamburg auf den Beinen, als er gestorben ist.“ Seine Trauerfeier wird zur letzten Zusammenkunft. Am Unfallort versammeln sich kurz nach der Tragödie hunderte Bekannte, Freunde und Freundinnen, versuchen ihre Gefühle so auszudrücken, wie John es getan hätte: mit Kunst. Ein Straßenpfeiler wird zum Gemälde. Zitate von John und von bekannten Künstlern mit Edding konservieren das Gedenken für die Ewigkeit.

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Ein Handgriff, der Leben rettet

Obwohl Philipps Leben am Ballindamm eine drastische Wendung nahm und psychische sowie physische Wunden aufgerissen sind, vermeidet er es nicht zum Ort des Unfalls zurückzukehren. „Das er ausgerechnet vor einem Kunstmuseum sterben muss. So naheliegend, dass es wieder bescheuert ist.” Gemeint ist die Hamburger Kunsthalle, die an diesem nasskalten Dezembermorgen über dem Jungfernstieg thront. Ein aufstrebender Künstler wie John hätte seine Werke – wer weiß – vielleicht irgendwann in dem Backsteingebäude ausstellen können. Stattdessen steht dort sein Gedenkschild.

Dass Philipp noch lebt, hat vermutlich nur einen Grund: Er ist während des Unfalls angeschnallt, John nicht. „Im Auto war John nicht in seinem Element. Den Gurt anlegen? Leider nichts Alltägliches für ihn.“ Ein Klick, der Johns Leben gerettet hätte. Dem Mann mit den vielen Talenten wird ein Moment der Unachtsamkeit zum Verhängnis. Auch Taxifahrer Mehmet überlebt – schwerverletzt und angeschnallt.

Lebensretter Nr. 1 – der Sicherheitsgurt

Mitte des 20. Jahrhunderts entwickelt der schwedische Ingenieur Nils Bohlin den klassischen Dreipunktgurt, der sich bis heute in Funktion und Design kaum verändert hat. Seit 1976 gilt in der Bundesrepublik die offizielle Anschnallpflicht für Erwachsene auf Vordersitzen (Rücksitze ab 1. August 1984). Seitdem gilt der Gurt als unabdingbares Sicherheits-Feature im Pkw oder Lkw. Doch auf deutschen Straßen sind immer noch einige „Gurtmuffel” unterwegs – etwa ein Prozent der Pkw-Insassen. Jeder vierte Autoinsasse und jede vierte Autoinsassin (25 Prozent), der bei einem Unfall tödlich verunglückt, ist nicht angeschnallt. Dabei ist der Sicherheitsgurt ein Lebensretter.

Die Kunst des Vergessens

Ob der Wind in der Unfallnacht so über die Flaniermeile peitschte wie an diesem Dezembermorgen? Ob es eine dieser ersten lauen Frühsommernächte war? An all das kann sich Philipp genauso wenig erinnern, wie an die letzten Worte des wichtigsten Menschen in seinem Leben. Auch was in den zwei Wochen nach dem Verkehrsunfall passiert ist, hat Philipps Unterbewusstsein für immer ausgelöscht – denn so lange liegt er im Koma.  

Philipps Verletzungen: gebrochenes Fersenbein, gebrochener Innenknöchel, gebrochener Oberarm. Philipp wird in einem Hamburger Bundeswehrkrankenhaus notversorgt, er kämpft um sein Überleben. Glücklicherweise bringt der athletische Mann Kampfgeist mit: „Ich bin in diese Schlacht in der besten Verfassung meines Lebens gezogen.“

 

Was zynisch klingt, aber wahr ist: Eine seiner schwersten Verletzungen rettet ihm das Leben. Ohne den ausgekugelten Oberschenkel hätte es seinen Unterleib zerrissen. Dann ist da noch das schwere Hirntrauma. In seiner Erinnerung existiert der Unfall nicht. Ärzte berichten Philipp von Johns Tod. Trotzdem verliert er nicht den Mut. Handyaufnahmen aus dem Krankenhaus zeigen einen lädierten, aber zuversichtlichen Philipp. In den drei Monaten Klinikaufenthalt herrscht fliegender Besucherwechsel. Sein Krankenzimmer wird zur Event-Location, das Krankenbett zum Gabentisch. Mit im Gepäck haben Freundinnen, Freunde und Bekannte nicht nur Süßigkeiten und tröstende Worte. Ab und an darf Philipp sogar ein Bier trinken. Gemeinsam stoßen sie auf das Leben an. Das wäre auch in Johns Sinn gewesen.

Erinnerungen verpackt in Kunst

„John war meine Welt. Vorher war ich nur irgendein Dulli ohne eigenen Antrieb”, berichtet Philipp. Heute führt ihn sein Antrieb an viele Orte, die an John erinnern. Mitten in der sonst so hektischen Hansestadt stapft Philipp durch ein Kleinod: Versteckt zwischen einem verkehrsberuhigten Bereich und Einfamilienhäusern steht sie – die Kurt-Tucholsky-Oberschule. Philipp kämpft sich durch glitschige Laubberge und Stachelbeersträucher. Es hat geregnet. Ein Fleckchen Erde, das nichts Farbenfrohes hat.

Doch auf der rechten Gebäudefassade, schaut John auf Philipp herab. Ein in schwarz-weiß gehaltenes Graffiti fängt seinen besten Freund genauso ein, wie er ihn in Erinnerung hat. Wer für das Kunstwerk verantwortlich ist, weiß er nicht, denn eigentlich haben beide keinerlei Bezug zu der Schule. „Der Ort ist für mich Nachwelt. Ich find‘s toll, dass man ihn auf so eine kreative Art und Weise ehrt.“

Nur zehn Gehminuten entfernt liegt Philipps neue Wohnung. Und darin befinden sich 40,7 Gigabyte auf einer Festplatte, die ihm die Welt bedeuten. Ihre Welt. Obwohl John nicht mehr sein Mitbewohner ist, halten die Erinnerungen Einzug. „Die Fotos verbinden alles, was ich an diesem Menschen geliebt habe.“ Philipp steht gebeugt an seinem Schreibtisch. Seine Augen leuchten, während er durch die Bildergalerie am Computer scrollt. Partys, Hamburg, und immer wieder John vor einer Leinwand.

Künstler bis zum letzten Atemzug

In der Eimsbüttler Wohnung, in der Philipp seit knapp einem Jahr lebt und sich mittlerweile heimisch fühlt, stehen auch die Zeugen dieser ausschweifenden Zeit. Johns Kunstwerke. Provokant, schrill, detailverliebt. Eine Charakteranalyse in Acryl, die an den Expressionisten Franz Marc erinnern. Auch hat auf einem Gemälde eine handgeschriebene Botschaft von John Platz. Eine Notiz, die mit den Worten „dein Ehemann“ endet.

Philipp hält kurz inne, während er sich an einer Kaffeetasse festhält. Dann sagt er: „Vielleicht ist es besser, dass John tot ist. Hätte er den Unfall schwerverletzt überlebt, wer weiß, wozu er noch in der Lage gewesen wäre.  John ohne Pinsel in der Hand – für ihn unvorstellbar.“

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Die Schuldfrage

Mörder? Per Definition ist das jemand, der ein vorsätzliches Tötungsdelikt begangen hat. Eine harte Anschuldigung. Der Unfallverursacher wird im Februar 2018 vor dem Landgericht Hamburg zu lebenslanger Haft verurteilt. Die Tatbestände: Mord, zweifacher versuchter Mord, gefährliche Körperverletzung, Diebstahl, Gefährdung des Straßenverkehrs. Noch nie zuvor wurde in der deutschen Geschichte ein solches Urteil rechtkräftig. Der Richter spricht von einer Amokfahrt, die einer wilden Schießerei gleiche. Denn in dieser Nacht zählt für den Angeklagten nur eins – er selbst. 1,2 Promille, keine Fahrerlaubnis und ein gestohlenes Taxi. Diese tödliche Mischung liefert einen Ansatz dafür, warum er ohne Beleuchtung und mit 160 km/h Spitzengeschwindigkeit durch die Hamburger Innenstadt rast. Ein ziviler Polizist wird aufmerksam, nimmt die Verfolgung auf, doch die Fahrt endet mit dem Unfall am Ballindamm.

Philipp, der während des Prozesses Johns Thaibox-Hosen trägt, sagt über den Täter. „Er hat alle gesellschaftlichen Normen gebrochen. Mit der Amokfahrt tat er so, als ob die Welt nur für ihn gemacht wurde.“ Philipp hat als Zeuge für Gerechtigkeit gekämpft – und gewonnen.

Die populärsten Verkehrsprozesse und ihre Urteile

Die Ku’damm-Katastrophe

Was sich in der Nacht des 1. Februar 2016 in Berlin-Charlottenburg abspielt, entfacht eine bundesweite Diskussion. Zwei Männer liefern sich entlang des Kurfürstendamms eine Wettfahrt. Sie überfahren rote Ampeln, erreichen Spitzengeschwindigkeiten bis zu 170 km/h. An der Kreuzung Nürnberger Str. nimmt nicht nur das Rennen ein abruptes Ende, sondern auch das Leben eines Unschuldigen. Ein pensionierter Arzt wird erfasst, als er mit seinem Wagen eine Kreuzung passieren will – die Ampel zeigt „grün“ für ihn. Er stirbt noch an der Unfallstelle, eingequetscht in seinem Pkw, der durch den Aufprall 72 Meter weit geschleudert wird.

Der nachfolgende Prozess schreibt Geschichte. Ein Jahr nach der Tat begründet der Richter sein Urteil mit folgenden Worten: „Was damals passierte, hatte nichts mehr mit Fahrlässigkeit zu tun.“ Die zwei Angeklagten werden wegen Mordes verurteilt. Nachdem der Prozess neu aufgelegt wurde, wurden die Täter erneut für schuldig gesprochen.

Familiendrama in Moers

Ostermontag 2019 im westfälischen Moers. Er hatte noch nicht mal einen Führerschein, aber tötete durch ein illegales Autorennen eine 43-jährige Mutter. In dem 612 PS starken Auto seines Vaters raste der Verursacher durch eine Wohnsiedlung. Dabei krachte er in den Kleinwagen des Opfers und beging Unfallflucht.

Er wurde zehn Monate später wegen Mordes verurteilt. Das Urteil ist jedoch noch nicht rechtskräftig. Der Raser hat Revision eingelegt.

 

Der Raser der Rosensteinstraße

In einer Märznacht 2017 fährt ein Mann mehrere Stunden durch die Stuttgarter Innenstadt – mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit. Im Nordbahnhofsviertel erreicht er in einer Tempo-50-Zone 165km/h, bis es zur Katastrophe kommt. In der Rosensteinstraße kracht er in einen Kleinwagen. Das darin befindliche Pärchen aus Nordrhein-Westfalen, welches erst kürzlich nach Süddeutschland gezogen war, ist sofort tot.

Die Richterin beschreibt das Verhalten des Täters als „hirnlose Raserei”. Der Verursacher wird im November 2019 zu einer Jugendstrafe von fünf Jahren verurteilt.

Jeder muss einen Kanal für die Trauer finden. Für mich sind es Gedichte, Philosophie und Schauspiel.

Fertigwerden mit dem Unaussprechlichen

Philipp hat bis heute keine psychologische Hilfe in Anspruch genommen: „Ich will keine professionellen Gespräche führen." Nachdenklich lehnt er sich an die Terrassentür, lässt den Blick über seinen kleinen Garten schweifen. Hier kann er zur Ruhe kommen, die Tragödie kurz vergessen. Er hat mit der Zeit andere Wege gefunden, um das Geschehene zu verarbeiten. Mit Freunden und Verwandten redet er Tacheles, kann mit ihnen auch Unangenehmes besprechen und versuchen, die Frage nach dem „warum“ zu ergründen.

Mit den Jahren gewinnt er jedoch einen Zugang zu sich selbst. Und zu seiner Gefühlswelt. Schwitzige Hände, wenn er ins Auto steigt. Herzrasen, wenn er an einer Kreuzung steht: All das ist Philipp erspart geblieben. Schließlich hat er keinerlei Erinnerung an den Unfall. Er weiß, dass er damit ein Sonderfall ist. „Jeder muss einen Kanal für die Trauer finden. Für mich sind es Philosophie, Schauspiel und Gedichte.“

Abschied in Israel

Ausgerechnet ein Gedicht sorgt für einen Gefühlsausbruch bei dem sonst so rationalen Philipp. In Israel erlebt er einen Schlüsselmoment. In der Wüste Ezuz schaut er eines Abends in den Himmel. Dann schießt ihm der Titel eines von Johns Gemälde in den Kopf: „Zu der Stunde, da die Nacht vor Sternen überquoll.“ Philipp fühlt es: John ist in diesem Moment bei ihm.

Unter Tränen kann er seinen besten Freund ziehen lassen. Widmet ihm ein letztes Gedicht:

„Wenn der Himmel keinen Platz mehr findet, schwarz sein Antlitz zu gestalten, 

neue Sterne aufgeh'n, glitzern, sich gesellen zu den alten, 

es von ihnen nur so quillt und sprießt und das in Mannigfalten, 

dann spür' ich, wie auch du John dich, reihest ein in das was sie gestalten;

Unendlichkeit mit zu verwalten, ein Ding das dir steht, 

wie kein'm Zweiten.“ 

Balsam für die Seele

Verletzungen sind nicht nur körperlich. Nach Verkehrsunfällen muss auch das Innenleben der Betroffenen versorgt werden. Manche Traumata hinterlassen bleibende psychische Schäden. Wichtig ist: Jeder Mensch verarbeitet das Erlebte anders. Nach dem Unfall werden oftmals folgende drei Phasen durchlebt, die vom Deutschen Institut für Psychotraumatologie stammen:

Schockphase – sofort nach dem Unfall:

Verwirrtheit, flache und schnelle Atmung, Orientierungslosigkeit, bleiche Hautfarbe.

 

Einwirkungsphase – wenige Tage nach dem Unfall:

Selbstzweifel, Ohnmacht, Mitteilungsbedürfnis, Wut, Schlafstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten, Flashbacks.

 

Erholungsphase – zwei Wochen nach dem Unfall:

Abklingen der Dauererregung, Teilnahme am Alltag, Zukunftsplanung, Überdenken des eigenen Lebenskonzeptes.



Notfallseelsorge:

Wenn das Unglück passiert, setzt der Schock ein. In solchen Momenten geben Mitarbeiter der Notfallseelsorge häufig Halt. Sie sind in der Regel Pfarrer bzw. ehrenamtliche Helfer und arbeiten nach dem Kredo: stabilisieren, orientieren, Ressourcen aktivieren. Um Notfallseelsorger zu werden, muss man eine 80-stündige Ausbildung sowie Hospitationen bei Polizei und Rettungsdiensten absolvieren. Bekannte Träger sind Hilfs- und Rettungsorganisationen. Auf deren Webseiten sind Kontakte diverser Kriseninterventions-Dienste aufgelistet.

Psychologische Anschlussbetreuung

Die Arbeit der Unfallpsychologen setzt in der Regel später ein. Manchmal lässt sich der erste Schock eben nicht so leicht überwinden. Wenn nach vier Wochen keine emotionale Erholung eintritt und die oben gelisteten Symptome nicht abklingen, sprechen Experten von einer Posttraumatischen Belastungsstörung (kurz: PTBS). Spätestens dann sollte man psychologische Hilfe in Anspruch nehmen. Die Kosten einer solchen Maßnahme übernehmen die Krankenkassen. Die Behandlung wird individuell an den Patienten angepasst, kann einige Monate, Jahre oder sogar ein Leben dauern.

Bilder: Lucas Wahl