Im Winter haben Autofahrer mit so mancher Herausforderung zu kämpfen. Auf den Straßen ist es glatt, morgens sind die Scheiben vereist und manchmal kommt man gar nicht erst ins Auto rein, weil die Türschlösser zugefroren sind. Diese Tipps helfen, trotz Schnee und Glätte, gut vorbereitet zu sein, sicher zu fahren und gut ans Ziel zu kommen – ein Auto-Winter-Check in 10 Buchstaben.
A wie Ausrüstung
Eine Panne oder ein langer Stau auf der Autobahn: Im Winter kann einen das eiskalt erwischen. Der Automobilclub von Deutschland (AvD) rät, eine Wolldecke je Sitzreihe ins Auto zu legen und eine Taschenlampe mitzuführen – so können auch nächtliche Wartezeiten bei abgestelltem Motor und ohne Heizung überstanden werden. Bei längeren Reisen am besten Proviant mitnehmen und vor der Fahrt das Handy aufladen. Seit 2014 gibt es in Deutschland außerdem eine sogenannte Mitführpflicht für Warnwesten. Diese sollten also auch immer griffbereit sein, falls man einmal das Auto verlassen muss.
E wie Enteisen
Richtig Eiskratzen – aber wie? Von CD-Hüllen oder Kochfeldschabern sollte man lieber die Finger lassen, rät der Auto- und Reiseclub Deutschland (ARCD). Sie können Kratzer hinterlassen. Auch heißes Wasser auf die Scheiben zu gießen, ist nicht die richtige Wahl – durch den Temperaturwechsel kann es zu Spannungsrissen kommen. Besser, man bleibt beim klassischen Eiskratzer: Erst mit der geriffelten Kante grobe Vereisungen entfernen, dann mit der glatten Kante von oben nach unten schaben. Bei starken Vereisungen können auch Enteiser-Sprays helfen. Prinzipiell gilt aber: Für den freien Rundumblick immer die vollständige Scheibe freikratzen. Nur ein Guckloch freizukratzen ist nicht genug (siehe Abschnitt „G“)!
F wie Frostschutzmittel
Beim Auto-Winter-Check sollte man Frostschutzmittel nicht vergessen, damit die Scheibenwischanlage nicht einfriert. Auch auf den Kühler sollte man einen Blick haben und unbedingt Frostschutzmittel einfüllen, denn: „Friert der Kühler ein, kann es zu einem Motorschaden kommen und es können teure Reparaturen fällig werden“, so der ARCD.
G wie Guckloch
Nur ein Guckloch freizukratzen reicht nicht. Vor der Fahrt müssen alle Scheiben von Schnee und Eis befreit werden. Auch die weiße Haube vom Dach muss weg. Bei Schnee auf dem Dach droht ein Bußgeld von 25 Euro, das Guckloch kann zehn Euro kosten, ein zugeschneites Kennzeichen fünf Euro. Und: „Wer einen Unfall verursacht, weil er seine Scheiben nicht richtig freigekratzt hat, riskiert sogar seinen Versicherungsschutz“, sagt Eva Hettwer, Fachanwältin für Verkehrsrecht.
M wie Motor laufen lassen
Eis auf den Scheiben – zum Abtauen lässt da manch Einer gern den Motor laufen. Das ist nicht erlaubt und schadet der Umwelt. Wer es trotzdem macht, muss mit einem Bußgeld von zehn Euro rechnen, erklärt Fachanwältin Hettwer.
S wie Schneeketten
Wer ins Hochgebirge fährt sollte Schneeketten dabei haben. Besonders bei Steigungen und Gefällen von vereisten oder schneebedeckten Straßen, geht es ohne Schneeketten schnell nicht weiter. Runde Schilder mit blauem Hintergrund und einem Schneekettensymbol weisen darauf hin, wo Schneeketten Pflicht sind.
T wie Türdichtungen
Manchmal kommt man im Winter gar nicht erst ins Auto rein – wenn nämlich Türen und Kofferraum zugefroren sind. Um das zu verhindern, rät der ARCD, Gummidichtungen frühzeitig mit speziellen Pflegesubstanzen auf Silikon- oder Hirschtalgbasis zu behandeln.
U wie Untersteuern
Bei schneeglatten Straßen muss man seine Geschwindigkeit an die Witterungsbedingungen anpassen. Wie aber reagieren, wenn das Auto trotzdem plötzlich rutscht? Dann hilft nur eines: Die Kupplung treten und vorsichtig bremsen, rät der ARCD. Behutsam sollte man dann auch in die gewünschte Richtung lenken. Aber Vorsicht: Keine abrupten Lenkbewegungen machen!
W wie Winterreifen
In Deutschland gilt laut ARCD eine situative Winterreifenpflicht: Bei Glatteis, Schneematsch, Schnee-, Eis- oder Reifglätte muss man mit Winterreifen fahren. Zwar sind prinzipiell auch Ganzjahresreifen zulässig, aber bei winterlichen Bedingungen kaum geeignet. Auf diese Kompromisslösung sollte man verzichten und frühzeitig auf Winterreifen setzen. Am besten ist, man zieht sie im Oktober auf und fährt mit ihnen bis Ostern. Wer sich an die Faustformel „Von O bis O“ hält, ist also in der Regel auf der sicheren Seite.
Z wie Zugeschneite Parklücke
Kommt man mit dem Auto nicht mehr aus einer zugeschneiten Parklücke raus, gibt es einen Trick, um sich freizufahren: Langsam im zweiten Gang anfahren und sich dann vor- und zurückschaukeln, bis der Widerstand überwunden ist.
Mit diesen Tipps sollten Autofahrer auch bei Schnee und Glätte sicher unterwegs sein. Wer das Auto trotzdem lieber stehen lassen möchte, der kann immer noch auf Bus und Bahn umsteigen. Oder kurze Strecken einfach mal zu Fuß zu gehen …
Weiterführende Links
DVR-Broschüre: „Mit Sicherheit durch Herbst und Winter“
Fotos: fotolia, Dreamstime, istock, Daniel Kainz