Mit zwei neuen Plakatmotiven wirbt die „Runter vom Gas“- Verkehrssicherheitskampagne im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und des Deutschen Verkehrssicherheitsrats (DVR) mit Unterstützung der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) ab September 2020 an Autobahnen für eine sichere und rücksichtsvolle Verkehrsteilnahme.
Berlin, 09. September 2020 – 300.143 Unfälle mit Personenschaden wurden im vergangenen Jahr, 2019, auf deutschen Straßen verzeichnet. Trotz der leichten Abnahme im Vergleich zum Vorjahr verdeutlichen insbesondere 3.046 Todesopfer und mehr als 65.000 Schwerverletzte, dass der Bedarf an Unfallprävention weiterhin akut ist. Die neuen Plakatmotive der „Runter vom Gas“-Verkehrssicherheitskampagne sollen hierzu einen wichtigen Beitrag leisten.
Im Pop-Art-Stil der 1950er Jahre stellen die Motive jeweils ein Verkehrsszenario dar, in dem die Protagonisten, entweder abgelenkt durch das Smartphone oder durch Missachtung des vorgeschriebenen Mindestabstands, in gefährliche Situationen geraten. Ob es tatsächlich zu einem Unfall kommt oder „nur“ bei einem Beinahe-Unfall bleibt, ist frei interpretierbar.
Dass eine solche Unfallerfahrung neben möglichen körperlichen Folgen auch langfristige psychologische Auswirkungen auf die Beteiligten haben kann, bestätigt Dr. Kerstin Auerbach, Verkehrspsychologin der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt):
„In einer Studie haben wir Verunglückte befragt, die nach einem Verkehrsunfall zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus mussten. Im Ergebnis zeigte sich, dass jedes vierte Unfallopfer unter ernstzunehmenden psychischen Beschwerden (Angst, Depression oder einer posttraumatischen Belastungsstörung) litt. Bei dem Großteil der Betroffenen waren die psychischen Symptome anhaltend.“
Die grundsätzliche Frage, warum Menschen ihre Gesundheit durch eine riskante oder rücksichtslose Fahrweise aufs Spiel setzen, beantwortet Dr. Hardy Holte, ebenfalls Verkehrspsychologe der BASt, damit, dass diese durch ihr eigenes Verhalten „keine negativen Konsequenzen“ erwarten:
„Zwar wissen die meisten Menschen, dass eine riskante Fahrweise gefährlich sein und ein Unfall schwerwiegende gesundheitliche Folgen nach sich ziehen kann. Aber mit der Einstellung ,Nicht für mich, denn ich beherrsche mein Auto perfekt‘ schließt man sich selbst aus dem Kreis der Gefährdeten aus.“
„Dieser Haltung kann nur mit kommunikativen Maßnahmen begegnet werden, deren Botschaften auf die relevanten Zielgruppen zugeschnitten sind, die überzeugen und Menschen zum Nachdenken anregen. Die Kampagne ,Runter vom Gas‘ leistet seit 2008 hierzu einen wichtigen Beitrag“, so Dr. Holte.
Ab dem 09. September sind die neuen Autobahnplakatmotive auf der Kampagnen- Website: www.runtervomgas.de sowie bei Facebook: http://www.facebook.com/RunterVomGas und Instagram: https://www.instagram.com/runtervomgas_offiziell/ präsent. Auf mehr als 700 Plakatflächen entlang der deutschen Autobahnen und auf Raststätten werden die Autobahnplakate zu sehen sein. Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) unterstützt die Plakatierung finanziell.
Hintergrund „Runter vom Gas“:
Initiatoren der Kampagne „Runter vom Gas“ sind das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR). Mit einer emotionalen Ansprache sensibilisiert „Runter vom Gas“ seit 2008 für Risiken im Straßenverkehr sowie eine Vielzahl von Unfallursachen und will damit für mehr Sicherheit auf deutschen Straßen sorgen. Im Jahr 2019 haben nach Angaben des Statistischen Bundesamts 3.046 Personen ihr Leben im Straßenverkehr verloren. 2011 waren es noch 4.009 Getötete.
Mehr Informationen zur Kampagne auf:
www.runtervomgas.de
www.facebook.com/RunterVomGas
https://www.instagram.com/runtervomgas_offiziell/
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