Regeln im Radsport: Was gilt für Mountainbike, Rennrad und BMX?

Runter vom Gas zeigt, wo Fahrradfahren in der Natur erlaubt ist und wie Sporträder straßentauglich werden.

04. April 2025
3 Minuten

Die Begeisterung für Outdoor-Sportarten wie Radfahren ist in den letzten Jahren rasant gestiegen, und das aus gutem Grund. Sie sind nicht nur eine gute Möglichkeit, sich fit zu halten, sondern tragen nachweislich zum seelischen Wohlbefinden bei. Entsprechend groß ist die Auswahl an Sportfahrrädern: „Runter vom Gas“ erklärt, worauf Fahrerinnen und Fahrer bei Mountainbikes, Rennrädern und BMX achten müssen, damit sie keine Unfälle riskieren.

Stadt oder Wald: Wo ist Mountainbiken erlaubt?

Mit robusten Reifen, vielen Gängen und breiten Lenkern sind Mountainbikes für das Fahren im Gelände konzipiert. Aber auch im Stadtverkehr tauchen sie hin und wieder auf. Letzteres geht aber nicht mit allen Mountainbikes. Denn Fahrerinnen und Fahrer müssen beachten: Ein Mountainbike, das nach der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) nicht die Mindestanforderungen an ein verkehrssicheres Fahrrad erfüllt, hat auf öffentlichen Straßen und Radwegen nichts zu suchen.

Im Gebirge oder auf Waldwegen gelten jedoch andere Regeln und es dürfen auch Fahrräder gefahren werden, die nicht für die Straße zugelassen sind. Hier bestimmen die Waldgesetze der einzelnen Bundesländer, wo Mountainbiken erlaubt ist und wo nicht. In einigen Bundesländern dürfen Fahrerinnen und Fahrer auf geeigneten Strecken fahren, auch wenn diese nicht explizit als Mountainbike-Trail ausgewiesen sind. Allerdings können bestimmte Wege durch Verbotsschilder gesperrt sein. In vielen Naturschutzgebieten ist das Radfahren generell verboten, um die heimische Flora und Fauna zu schützen. Hier gilt es die Ausschilderung genau zu beachten.

Die richtige Strecke zum Biken finden

Wer eine Mountainbike-Tour plant, sollte sich vorher am besten im Internet informieren, ob die geplante Strecke für Fahrräder freigegeben ist. Auf Websites oder Apps finden Outdoor-Begeisterte zahlreiche Touren und Tipps für einen gelungenen Ausflug.

Bei der Tourenplanung sind Radfahrerinnen und Radfahrer angehalten, auf andere Mitmenschen Rücksicht zu nehmen. Gerade an Wochenenden und bei schönem Wetter sind beliebte Waldwege oft von Spaziergängerinnen und Spaziergängern besucht. Um Unfälle zu vermeiden, sollten Mountainbikerinnen und Mountainbiker in diesen Fällen auf weniger frequentierte Strecken ausweichen.

Wie sieht ein verkehrssicheres Fahrrad aus? Das Wichtigste auf einen Blick

Die Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) schreibt folgende Punkte vor:

  • Zwei unabhängig voneinander wirkende Bremsen an Vorder- und Hinterrad
  • zwei Pedale (auch Klickpedale sind erlaubt), an denen vorne und hinten gelbe Reflektoren angebracht sind
  • Ein Frontscheinwerfer und ein Frontreflektor. Bei neueren Fahrrädern sind diese oft kombiniert. Auch abnehmbare und batteriebetriebene Lichter sind erlaubt. Gleiches gilt für den roten Rückstrahler und das rote Rücklicht.
  • Reflektorstreifen an den Reifen oder zwei Speichenreflektoren pro Rad
  • eine funktionierende Klingel

Worauf beim Rennrad zu achten ist

Im Gegensatz zu Mountainbikes sind Rennräder meist auf öffentlichen Straßen unterwegs. Trotzdem verfügen viele Räder nicht über die notwendige verkehrskonforme Sicherheitsausstattung (siehe Infobox), denn sie sind als Sportgeräte konzipiert. Fahrerinnen und Fahrer müssen also darauf achten, dass ihr Rennrad verkehrssicher ist, andernfalls riskieren sie ein Bußgeld von 25 bis 35 Euro.

Bei der Routenwahl sind Rennradfahrerinnen und -fahrer völlig frei. Viele favorisieren lange Strecken ohne Ampeln und mit schöner Aussicht. Landstraßen scheinen dafür wie geschaffen. Aber Vorsicht: Je nach Tageszeit kann es hier ziemlich voll werden, weil neben Pendlerinnen und Pendlern auch Lastwagen und landwirtschaftliche Fahrzeuge unterwegs sind. Deshalb bietet es sich an, die Hauptverkehrszeiten unter der Woche nach Möglichkeit zu meiden und Ausflüge lieber auf das Wochenende zu legen.

Mit dem BMX auf der Straße – geht das?

BMX-Räder sind für Tricks und Sprünge gebaut, aber nicht für den alltäglichen Straßenverkehr. Wie Rennräder und Mountainbikes gelten sie als Sportgeräte.

Viele Modelle haben nur eine oder sogar gar keine Bremse. Zwar lassen sich mit einigen Umbauten gemäß der StVZO aber auch diese kleinen Zweiräder straßentauglich machen. Doch wer sich mit dem BMX in den Straßenverkehr begibt, sollte sich über eines im Klaren sein: die kleinen Zweiräder für andere Verkehrsteilnehmende oft nur schwer zu sehen. Im besten Fall bleiben BMX-Räder daher dort, wo sie am besten performen: Auf der Halfpipe oder im Gelände.

Egal welches Rad Fahrerinnen und Fahrer wählen – im Straßenverkehr muss vor allem eines im Vordergrund stehen: die Verkehrssicherheit. Mit der richtigen Ausstattung sind Sie nicht nur sicher unterwegs, sondern tuen auf den passenden Strecken mit dem Outdoor-Sport Ihrem Körper und ihrem seelischen Wohlbefinden etwas Gutes.

Bilder: iStock