Fit am Steuer

Mit diesen Tipps kommen Reisende auf langen Autofahrten sicher und entspannt ans Ziel.

16. April 2025
3 Minuten

Müdigkeit, Rückenbeschwerden, Konzentrationsschwäche: Bei langen Autofahrten stoßen Fahrende häufig an ihre körperlichen Grenzen. Damit Sie sicher und entspannt ankommen, gibt es bereits vor Fahrtantritt viele Aspekte zu bedenken.

Dazu gehört etwa, die Route zu planen. Fahrende verlassen sich besser nicht auf die prognostizierte Ankunftszeit des Navigationsgeräts und planen mehr Zeit ein – vor allem für Pausen. Bei längeren Autofahrten sollte außerdem eine zusätzliche Übernachtung einkalkuliert werden, um die Fahrt ausgeruht fortzusetzen. Dadurch geraten Reisende nicht in Stress – und Staus überstehen sie gelassen.

Vor Fahrtantritt ziehen Urlauberinnen und Urlauber am besten etwas Bequemes an. Die Kleidung sollte aus luftigem, schnell trocknendem und schweißdurchlässigem Material bestehen. Ansonsten könnte der Stoff nasskalt am Körper kleben. Mögliche Folgen: eine Muskelverkrampfung und Schnupfen. Zudem sollte laut ADAC festes Schuhwerk getragen werden, um die Sicherheit beim Fahren zu gewährleisten.

Wichtig ist auch, dass Fahrende die Reise unbedingt ausgeruht antreten. Denn Übermüdung erhöht das Unfallrisiko. Viele unterschätzen den Einfluss von Müdigkeit auf das eigene Fahrverhalten. Zahlen des Statistischen Bundesamtes belegen, dass allein 1.902 Unfälle mit Personenschaden im Jahr 2023 auf Übermüdung zurückzuführen sind. Wer zum Beispiel bei einer Geschwindigkeit von 100 km/h nur 3 Sekunden einnickt, legt mehr als 83 Meter im Blindflug zurück.

Insbesondere monotone Autobahnfahrten können ermüdend sein. Vor allem Begleitpersonen können dann helfen, sicher zu fahren. Sie sollten wachsam sein. Wenn sich das Verhalten des Fahrenden verändert und erste Anzeichen von Müdigkeit erkennbar sind, sollten die Beifahrenden eine Pause empfehlen.

Pausen? Am besten alle zwei Stunden.

Sind Autofahrende lange unterwegs, lässt häufig die Konzentration nach. Die Müdigkeit nimmt hingegen zu. Erste Anzeichen wie brennende Augenlider und häufiges Gähnen sollten Sie nicht ignorieren. Spätestens dann ist es Zeit für eine Pause. Am besten ist es, alle zwei Stunden einen Rastplatz anzufahren. Expertinnen und Experten empfehlen auch einen Kurzschlaf von 10 bis 20 Minuten. Um den Kreislauf wieder in Schwung zu bringen, hilft auch Bewegung. Mit diesen einfachen Dehn- und Entspannungsübungen gelingt das:

Der „Rumpfstrecker“

Aufrecht stehen und einen Arm nach oben strecken. Den Rumpf leicht zur Seite neigen, dann Seitenwechsel.

Der „Stufen-Step“

In schnellem Tempo auf einer Stufe auf- und absteigen. Dabei wechselnd den rechten und linken Fuß aufsetzen. Drei Durchgänge à 30 Sekunden, dazwischen Pause machen.

Streckung und Kniebeuge

Beim Einatmen die Arme nach oben heben. Dabei den Körper nach oben strecken. Beim Ausatmen tief in die Knie gehen. Dabei den Arm nach unten durchschwingen.

Lerche oder Eule?

Um Sekundenschlaf am Steuer vorzubeugen, orientieren sich Fahrerinnen und Fahrer am besten an ihrem individuellen Biorhythmus. Dieser bestimmt, wann Menschen besonders leistungsfähig sind – ob vormittags oder eher abends. Die Schlafforschung unterscheidet in diesem Fall zwischen „Lerchen“ und „Eulen“. Je besser sich Fahrende in dieser Hinsicht beurteilen, desto sicherer sind sie unterwegs und können u. a. besser einschätzen, zu welcher Tageszeit sie die Reise antreten. Mit einem Onlinetest können Sie herausfinden, welchem Schlaftyp Sie entsprechen.

Street Food: unterwegs essen

Auch die Verpflegung ist wichtig, um die Leistungsfähigkeit zu erhalten. Bei längeren Fahrten nehmen Reisende am besten Proviant mit an Bord. Im Idealfall auf leichte und haltbare Kost setzen: Salate, gegartes Gemüse und Vollkornbrot. Das vermeidet ein Völlegefühl. Auf Weizenprodukte und Fleisch sollten Sie weitgehend verzichten. Es ist wichtig, vor der Fahrt etwas zu essen, aber nicht mit vollem Magen zu fahren. Wenn unterwegs der Hunger kommt, steuert man unbedingt einen Rastplatz an und nutzt einen Picknicktisch, statt am Steuer zu essen. Wer sich nicht selbst versorgt, kann an den vielen Raststätten an der Autobahn halten. Wichtig ist auch: Etwa zwei Liter Flüssigkeit pro Tag zu sich zu nehmen – empfehlenswert sind ungesüßte Säfte und Wasser.

Mythen um Müdigkeit: Was nicht wachhält

Fahren bei offenem Fenster oder laute Musik hören? Das sind keine effektiven Mittel gegen Müdigkeit. Auch Kaugummi kauen schafft keine Abhilfe. Und Kaffee und Energydrinks ersetzen keinen Schlaf. Sinnvoll kann es jedoch sein, vor dem Kurzschlaf auf einem Rastplatz einen Kaffee zu trinken. Das enthaltene Koffein wirkt nach 30 Minuten. Negativ auf die Leistungsfähigkeit kann sich auch die Klimaanlage auswirken. Ist diese zu kalt eingestellt, können Pkw-Insassinnen und -Insassen Kreislaufprobleme bekommen. Die meisten bleiben bei einer Temperatur von 23 Grad Celsius im Auto leistungsfähig. Grundsätzlich sollte der Unterschied zwischen Innen- und Außentemperatur maximal sechs Grad Celsius betragen.

Bilder: Shutterstock, Runter vom Gas

Aktualisierte Fassung, ursprüngliche Veröffentlichung am 05. Juli 2018